Windstärke 6 Bft. in Böen 8. Die Fähre nach Övelgönne legt an den Landungsbrücken ab. Die Jugendmitglieder des S&R und unser Jugendwart nehmen entspannt auf dem Oberdeck Platz. Auf höhe Fischmarkt nimmt das Boot Wind… und Wasser von vorn – und zwar deftig. Mit der Entspannung ist es schlagartig vorbei. So ist das eben, wenn man von der Bugsier-Reederei eingeladen wird ihren neuesten Schlepper unter die Lupe zu nehmen. Zwei mal 3000 PS und 72 Tonnen Pfahlzug erwarteten die Gruppe der diesjährigen Jugendreise des Sail & Road, die wieder in Kooperation mit der Jugendförderung Tempelhof-Schöneberg stattfinden konnte. Mit bemerkenswerter Ausdauer wurden erst vom Kapitän alle Steuerungsfunktionen auf der Brücke erklärt und vom Maschinisten die Aggregate und die beiden Schottelantriebe vorgeführt. Ole der Decksmann auf der Bugsier 8 rundete die Besichtigung mit geduldiger Beantwortung aller Fragen ab.
So waren die vier Reisetage prall gefüllt mit vielen interessanten Erlebnissen. Denn auch nach dem Besuch der Cap San Diego – Stückgutfrachter aus den Sechzigern – und einer umfangreichen Hafenbesichtigung standen noch weitere Höhepunkte für die jungen Schiffs – und Modellenthusiasten auf dem Programm: Das Miniaturwunderland und das maritime Museum in der Speicherstadt Hamburgs sind natürlich ein Muss, wenn man schon mal in der Hansestadt zu Gast ist – insbesondere dann – wenn Kapitän Hans Trey die jungen Leute am Schiffssimulator auf die „Brücke“ holt. Ruderlage Backbord 10… Backbord 10 liegt an… Steuerbord 20 … Spannung liegt in der Luft als unser Jüngster im Hafen an einem Gastanker vorbei steuern soll. Nach erfolgreichem Manöver gab es dann auch ein dickes Lob. So hatte an diesem Vormittag jeder die Gelegenheit gehabt als Kapitän oder Rudergänger ein Containerschiff von 51.000 Tonnen zu steuern. Wer so was kann, wird kaum noch ein Problem im Modellboothafen bekommen, oder?!
